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Archive for Juli 2010

Hallo ihr Lieben
Ein letztes Mal berichte ich nun aus Sambia.
Schon merkwürdig, wie schnell das Jahr am Ende doch vorbei ging. So wirklich kann ich es noch nicht glauben, dass ich in 7 Tagen in das Flugzeug nach Deutschland steigen werde. Doch freuen tue ich mich trotzdem.
Doch zur Rückkehr gehört natürlich auch ein Abschied von den Menschen hier und obwohl es nicht immer einfach war, so war es doch ein tolles und interessantes Jahr. Ich bin vielen Menschen begegnet, ide unglaubliche Arbeit leisten, unter unglaublichen Bedingungen Leben und die irklich bewundernswert sind. Viele von ihnen sind sehr gute Freunde geworden, die mir über das Jahr hindurch viel geholfen haben. Da fiel das tschüss sagen doch sehr schwer. Wer weiß, wann und ob man sich nochmal wiedersieht.

Vor zwei Wochen bin ich von der Reise mit meinen Eltern zurückgekommen.
Da ich meine Projekte alle ja vorher schon beendet hatte, hatte ich die letzten zwei Wochen „nur“ noch Preschool und clinic. In der Schule ging alles wie bisher weiter. Teamarbeit war bis zum Ende ein großes Thema, das nicht funktioniert hat. da das Term diese Woche zu ende geht, haben wir mit den Kindern wieder Tests geschrieben, was ja immer ziemlich lange dauert, da die Kinder nicht schreiben können. Wir rufen also einzelnd jedes Kind nach vorne, stellen ihm die Fragen und schreiben das dann auf. Wenn man 50 Kinder in jeweils 5 Fächern prüfen muss, dauert das halt alles so seine Zeit. Das anstrengendste bei der Sache ist, dass die anderen 49 Kinder in dieser Zeit natürlich nichts zu tun haben und anfangen zu spielen, miteinander zu reden,… es wird laut und anstrengend.
In der Clinic hatten wir die letzte Woche Child Health Week.“
Das ist eine Aktion der Regierung, in der die Kinder nationwide geimpft werden und Vorsorge gemacht wird. Zwar gibt es ja das regelmäßige „under5“ bei dem das Gewicht der Kinder überprüft wird und die Kinder geimpft werden, doch oft gibt es nicht genügend Impftstoff. Außerdem wird während der „child Helath week“ nochmal besonders darauhingewiesen, dass die Mütter ihre kinder zum Impfen bringen. Es finden Aufklärungsaktionen statt und die Schulen werden besucht.
So wurden auch unsere Kinder aus der Preschool alle gegen Masern geimpft. Wir sind mit ihnen in die Clinic gegangen, wo einer nach dem anderen gespritzt wurde.
Einen Tag bin ich wieder mit Sister Marta in eine Outstation gefahren statt zu unterrichten. Da einige Dörfer bis zu 40km entfernt sind, können nicht alle Menschen zur clinic kommen. Sister fährt deshalb mit dem Autos zu bestimmten Stationen, zu denen die Menschen dann kommen können. Wir waren in Mulonga und hatten an einem Tag 310 Kinder zum Impfen, Wiegen und Gesundheitskontrolle, sowie 100 werdene Mütter zur Vorsorge und HIV Test. Ihr könnt euch vorstellen, dass das mehr fließbandarbeit war, als alles andere. Aber ich finde die Arbeit immer wieder spannend und fahre gerne mit.

Neben der Arbeit war ich viel bei Alicia, die mit Lizzy und Mapalo zusammen eine kleine Familie für mich geworden ist.
Außerdem gab es großen Trubel, als raus kam, dass Obye (der bei uns wohnt und arbeitet) Vater wird. Er ist mit dem Mädchen nicht verheiratet und alles ist deutlich komplizierter hier.
Naja, jetzte wollen sie zwar heiraten aber die Schwestern finden das natürlich alles ganz dramatisch- bis auf Sister Marta die gar kein Problem sieht, was de Sache unter den Sisters noch komplizierter macht…
Jaja, Kulturen sind halt ab und an nicht so einfach zu verstehen.
Obye freut sich aber sehr auf das Kind, darf seinen Job behalten und ich bin mir sicher, dass er ein guter Vater wird.

An meinem letzten Tag kam dann das Team von Medical Air noch. Deshalb haben sie Sisters und die Fathers bereits am Donnerstag abend ein großes Abschiedsessen für mich organisiert. Es war sehr sehr schön und am Freitag wurde ich dann in der Schule verabschiedet.
Zur Einweihung unserer neu gebauten Küche habe ich für die Kinder Nshima und Chicken gekocht. ein wahres Festessen für viele, die oft keine warme mahlzeit, sondern nur Erdnüsse über den Tag verteilt essen.
Wir haben gesungen, Gedichte aufgeagt und getanzt mit den Kindern. Ich hab noch einen Kuchen und Blumen überreicht bekommen und dann hieß e das letzte Mal vor der Schule winken.
Auch in der Clinic haben sie sich ganz viel Mühe gegeben und sind alle noch gekommen um tschüss zusagen. es war ein bisschen chaotisch, da ja die Ärzte da waren aber trotzdem schön.

Mich hat es sehr gefreut, dass ich das Team von Medical Air nocheinmal gesehen habe, auch wenn es auch traurig war, weil Jeason, ein Fahrer, mit dem ich mich sehr sehr gut verstanden habe, 1 woche vorher sich das Leben genommen hat. Keiner hatte davon etwas geahnt. Keiner wusste, dass er seinen Job verloren hatte und so kam es ziemlich überraschend. Obwohl ich das Jahr über oft mit dem Tod zutun hatte, war es nochmal hart, einen Menschen zu verlieren, den man gut kannte und der zu einem Freund geworden war.
Aber trotzdem war es schön, dass ich zumindest den anderen aus dem Team persönlich tschüss sagen konnte.
Besonders der Abschied von den Sisters, Obye, Wardy und Lizzy war dann Samstag hart. Die Sisters, Wardy und Nelly haben mich dann an die Abzweigung 31km entfernt gebracht, wo ich von den anderen Freiwilligen abgeholt wurde. Ein letzter Blick zurück Richtung Chalabesa und dann begann unser letzter kurzurlaub;)

Die letzten Tage in Chalabesa

Franzi war aus Ndola gekommen und so fuhren Franzi, Andreas, JB, Carsten, Susi und ich im treuen gradiosen Rocky nach Lake Tanganjka/Mpulungu.
Wir waren 3 Tage in einer wunderschönen, freundlichen Lodge und konnten nochmal einen ganz anderen Teil von Sambia kennenlernen. Man merkte deutlich den Einfluss und die Nähe zum Suaheli- Gebiet Tansania und dass Essen und Handel durch den See vorhanden waren.
So genossen wir einen letzten Trip gemeinsam.
Am Sonntag buchten wir ein Boot, dass uns an den Isanga Bay brachte. 30 minuten über den See und wir landeten im Paradies. Schnorcheln und am Strand liegen. Zum Mittag gab es Salate (was in sambia recht selten ist) und zum Nachtisch einen Schokokuchen. Es war ein wunderbar entspannter Tag, den wir vermutlich alle mal wieder gebrauchen konnten.
Als wir abends hungrig aber glücklich, etwas verbrannt trotz bewökten Himmel zurück in die Lodge kamen, warteten drei große Nkupi fische auf uns zum Abendbrot.
Die Bar in die wir dann gingen war ein Reinfall aber auch das passiert mal;)
Montag ging es dann Richtung Kalombo Falls. der zweithöchste Wasserfall in Afrika. Die Fahrt dorthin war etwas anders als erwartet. Im Rocky über Holperpisten ist nicht ganz so angenehm. So waren wir alle froh, als es hier „aussteigen“. nach einer halbenstündigen Wanderung sahen wir dann endlich den beeindruckenden Wasserfall. es ist doch immer wieder unglaublich, wie unberührt Teile der Natur hier noch sind. wunderschön. er Marsch zurück hat uns alle fix und fertig gemacht. nach einem Jahr Sambia hab ich nun wirklich nicht einmal mehr Restkondition…
Andreas und JB entschieden sich dazu bis zur Hauptstraße auf dem Dach zu fahren, so dass wir etwas mehr Platz im kleinen Rock hatten. Das machte die Fahrt deutich angenehmer.
So hieß es am nächsten Tag schon wieder auf zurück nach Mpika.
Wir stoppten nochmal in Mbala in einem Museum. Für Sambissche Verhältnisse schön und richtig gut. Allerdings nicht so spannend;)
Die Abschlussreise hat sich aber definitiv gelohnt.

Abschlussreise nach Mpullungu- Lake Tanganjka

Nun bin ich die letzten Tage noch in Mpika, wo ich bei Lutz und Phoebe schlafe. Carsten hat eine Abschliedsparty nach der anderen. Bereits am Mittwoch haben wir es geschafft durchzufeiern- allerdings nur für Fanzi, damit sie am nächsten Tag gut schlafen kann im Bus nach Ndola;)
Gestern abend waren wir bei einer Familie zum essen eingeladen, was wirklich sehr sehr schön und sehr sehr lecker war.
Morgen ist dann die offizielle Abschiedsparty und nächsten Mittwoch gehts nach Lusaka von wo wir am Freitag abfliegen.
Seit Mittwoch hat Father Thomas einen neuen, 7 Woche alten Welpen, in den ich mich schon hoffnungslos verliebt hab. Er hat zwar noch ein schweres Leben, sich gegen die großen Hunde heir durchzusetzten und auch Nelson der Kater von Lutz hat ihm 3 Mal eine verpasst als er zu nahe kam;)

So meine Lieben. Ich hab euch noch ein paar Fotos hochgeladen und verabschiede mich ein letztes Mal aus Sambia.
Ich freue mich darauf euch in einer Woche in die Arme zu schließen.
Ganz ganz liebe Grüße und hebt mir was von der Sonne auf;)
Eure Franzi

P.s. wenn ihr auf die Fotos im Text klickt kommt ihr zu den Alben.

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Hallo ihr lieben,

dieses mal sschreibe ich euch nicht aus „meinem“ office in Mpika, sondern sitze im Forest inn und warte auf mein Spaghetti Bolognese;)
Das Forest inn liegt ungefähr auf halben weg zwischen Lusaka und Mpika und ich hab mich hier für eine Nacht einquartiert.
Heute Mittag habe ich meine Eltern in Lusaka zum Flughafen gebracht und mich dann mit „unserem“ treuen Audi 100 auf den Weg nach hause gemacht. Nachts bzw. bei Dunkelheit sind die Straßen grausam zu fahren, so dass ich hier eine Nacht schlafe und dann morgen die restlichen Kilometer-ca 5 Stunden- fahre. Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl, alleine in Sambia zu fahren. Sonst bin ich immer mitgefahren. Der Weg zum Flughafen vor 2 Wochen, war das erste mal seit knapp 11 Monaten, dass ich überhaupt selbst hinterm Steuer sitze. Doch es ist auch schön und ich gerade nach dem Abschied am Flughafen war es auch ganz gut 4 Stunden alleine mit lauter Musik durch die Pampa zu fahren, wo nur von Zeit zu Zeit ein LKW im Weg ist, der mit einem deutschen Auto (also left hand drive) etwas schwierig zu überholen ist, da man ja so gar nichts sieht wenn man auf der falschen Seite sitzt.
Doch ich bin heil und gut hier angekommen und fange am Besten mal von vorne an, denn in den letzten 14 Tagen, ist eine Menge passiert. Mein Kopf ist wegen Reizüberflutung und Informationsüberfluss mal wieder geschlossen. Doch es war eine wunderschöne und sehr interessante Zeit mit meinen Eltern.
Von hier aus nochmal einen ganz lieben Gruß an alle die es mit ermöglicht haben und vielen vielen Dank!!!Es war auch ein Geschenk für mich. Dieser Bericht ist besonders für euch alle, die dazu beigetragen haben, es zu ermöglichen.

Nach dem ich euch das letzte Mal geschrieben hatte, haben Carsten und ich noch die deutsche Niederlage geguckt, zwei Bier getrunken und sind dann mit dem Bus in die Hauptstadt gefahren. Es war eine unbequeme und lange Fahrt mit wenig Schlaf aber zum Glück ohne Probleme.
Samstags haben wir den Audi 100 dann abgeholt. Father Thomas hat vor Jahren mal ein Auto aus Deutschland bekommen, den Audi. Er wird zur zeit aber nicht genutzt und steht in Lusaka. Thomas war so lieb uns diesen zur Verfügung zu stellen, während meine Eltern hier sind, da Bus fahren hier ja nicht unbedingt Spaß macht und auf jeden Fall nicht zu den notwendigen Erfahrungen gehört;) da war die Variante mit dem Auto zu reisen definitiv bequemer.
Nach dem wir das Auto abgeholt hatten, sind wir erstmal shoppen gegangen und etwas essen, bevor der Tag schon wieder vorbei war und wir recht kaputt ins Bett gefallen sind, da die Nacht vorher ja nicht so schlafreich war.
Am nächsten Tag war es dann so weit und schneller als ich denken bzw. es realisieren konnte, stand ich am Flughafen und hab meine Eltern durch die Scheibe auf ihr Gepäck warten sehen. Erst da konnte ich wirklich glauben, dass sie in Sambia sind. Unglaublich!
Doch der Weg zum Flughafen war noch ein kleines Abenteuer. Am Flughafen jedenfalls kamen wir ohne Heckscheibe an…
Ich bin gefahren und meinte noch auf der Schnellstraße zu Carsten für den Weg nach Mpika sollten wir die Heckscheibe festtapen. Andi hatte das Auto im Feb. mit seiner Freundin genutzt und ihnen ist die original Scheibe zerbrochen. Da diese in Sambia nicht für das Auto zu bekommen ist, wurde eine Plexiglascheibe draufgeklebt. Nicht die optimalste Lösung, da sie schon wieder halb ab war. Als ich nicht ganz 100kmh fuhr, ist sie mir dann auch gleich mal weg geflogen. Plötzlich hatten wir ein offenen Kofferraum. Zum Glück ist nichts passiert. Außer dass wir eine neue Scheibe brauchten…
Mama und Papa wurden also mit einem richtigen sambischen Auto willkommen geheißen.
Zum Glück haben sie es recht entspannt gesehen und unsere Planung war auch nicht zu eng gemacht, so dass wir am Montagmorgen erstmal zu dem anderen Carsten in die Werkstatt gefahren sind und unser Loch haben stopfen lassen. Carsten ist ebenfalls deutscher und leitet in Lusaka eine Mercedes Werkstatt. Egal ob Audi oder Mercedes, die Jungs haben sich dort gleich darum gekümmert und alles versucht, dass wir uns doch noch auf den Weg nach Chalabesa machen können. Da wir in der Werkstatt nur im weg standen, sind wir erstmal in den nächsten Supermarkt gelaufen, haben ein paar Sachen eingekauft, Papa hatte ein decke aus dem Flugzeug dabei und so haben wir dann ein Frühstücks Picknick an der Hauptstraße direkt vor der Mercedes Niederlassung gemacht. Alle Menschen haben etwas verwirrt geguckt, vermutlich haben sie gedacht „die verrückten Weißen wieder. Nun drehen sie völlig durch“ doch uns hat es geschmeckt und so war das erste Frühstück für Mama und Papa in Sambia ziemlich außergewöhnlich. Vor allem lernten sie gleich das Wichtigste in Sambia: Geduld haben und warten;) Denn bis das Auto fertig war dauerte es natürlich etwas. Doch mit zwei Spanngurten um die neue Plexiglasscheibe, konnten wir gleich um 15h losfahren, obwohl der Kleber noch nicht ganz trocken war.
Wie heute auch, war es zu spät, um is nach Mpika oder gar Chalabesa durchzufahren und so wollten wir im Forest Inn schlafen. Leider war alles belegt- oder auch zum Glück, da wir so 20km weiter in die Loza Lodge gefahren sind. Ich kann euch sagen: Der Wahnsinn. Wir waren alle ziemlich fertig und sehr froh überhaupt ein Schlafplatz gefunden zu haben. Von der Hauptstraße ging es 10km über Huppelpiste in Richtung Busch und dort erwartete uns ein wunderschönes Hotel. Die Räume waren wunderschön und mein erster Ausruf war „guck mal eine Badewanne mit heiß Wasser!“ Das Essen war super genial. Nach 11 Monaten Sambia absolut unglaublich, da es für deutsche Verhältnisse schon luxuriös war. Die Fahrt hatte sich gelohnt!
Und so ging es also Dienstag weiter. Sister Marta war mindestens genauso aufgeregt, wie ich dass meine Eltern in mein afrikanisches zu hause kommen und hat regelmäßig angerufen, wo wir denn sind. Total lieb. Nach einem kurzen Kaffee- Zwischenstop in Mpika bei dem wir Carsten raus gelassen hatten, kamen wir pünktlich zum Abendbrot und direkt vor dem Sonnenuntergang in meinem kleinen Dorf an.
Wir wurden sehr lieb empfangen und alle haben sich riesig gefreut, meine Eltern kennen zulernen.
Es war sehr spannend zu sehen, da sie wie so richtige „Weißen“ empfangen wurden. Mama meinte, wie ein „Präsidenten Ehepaar“, was es wohl schon ein wenig trifft. Alle haben sich unendlich viel Mühe gegeben. Besonders spannend war es in der Preschool, wo zwei Kinder Blumen und Geschenke übergeben haben, Blumen vor die Schule gestellt wurden und sogar der Fotograf von Chalabesa- ja, auch o was gibt es allerdings ist meine Kamera deutlich besser als seine;)- wurde bestellt um Fotos zu machen. Es war wirklich faszinierend. Alles wurde von der besten Seite gezeigt. Einen Nachmittag waren wir bei Lizy und Alice, so dass Mama und Papa meinen kleinen Mapalo kennen lernen konnten.
Sister Marta hat Papa gleich in Beschlag genommen und wollte ihn am liebsten gar nicht mehr gehen lassen und die verschwiegene Sister Patricia, die sonst ungern etwas sagt oder gar erklärt, hat von sich aus bereitwillig Fragen beantwortet, den Zweien alles erklärt und so waren es wirklich 3 schöne Tage, an dem Mama und Papa mein Leben hier kennen lernen konnten, inklusive Netwerktree, den Menschen und vieles mehr. Am Mittwochabend haben sie dann erfahren, was es bedeutet, ohne Strom zu sein. Die Solarbatterien waren abends leer, da die Module wie Papa festgestellt hat, kaputt sind und nicht mehr ausreichend Strom zum laden der Batterien produzieren.
Da Deutschland gegen Ghana aber um 20.30h spielte, begannen wir um 20h den Generator anzuschließen. 20Min nach Spielbeginn hatten Obye, Sister Marta und Papa es dann geschafft und so konnten wir den Sieg doch noch miterleben. Was tut man nicht alles für die WM;)
Freitags ging es dann weiter nach Mpika bzw zurück. Allerdings mit einem kleinen Umweg, da wir noch das „von- Lettow- Vorbeck- Denkmal“naschauen wollten, das für einen deutschen General auf dem Weg nach Kasama steht. Also fuhren wir einen kleinen Umweg, der sich leider nicht gelohnt hat. Die Brücke des Chambeshi war interessanter als die zwei Kanonen die als „national Monument“ kurz hinter der Brücke stehen. Naja, so macht man seine Erfahrungen und sieht ein bisschen was vom Land. In Mpika haben Mama und Papa dann ihren ersten afrikanischen Markt kennen gelernt und meine Stadt. Wir waren beim Schneider- der meine Sachen natürlich nicht wie versprochen in einer Woche fertig bekommen hat und haben uns die Shops angesehen.
Da Mpika selbst nicht sooo interessant ist, sind wir am am nächsten Tag nach Mutinondo gefahren. Diesen Ort kann ich gar nicht beschreiben. Es ist einfach Natur pur und wunderschön. Vermutlich der paradisischste Ort in Sambia. Wir sind auf einen Berg gewandert und die Aussicht von dort oben kann ich euch gar nicht beschreiben. Ich hoffe ich kann euch mal Fotos zeigen- vermutlich erst zurück in Deutschland, doch das dauert ja nicht mehr sooo lange;) Nach 2 Stunden hochlaufen auf den Berg – ich hatte sehr zu Papas Freude nur meine Flipflops angezogen, also genau die richtigen Schuhe um Bergsteigen quer durch die sambische Wildness zu gehen…Doch funktioniert hat es trotzdem und bis auf Carsten waren wir egal ob mit guten Schuhwerk oder schlechten ziemlich kaputt oben. Susi und Carsten waren den Tag mitgekommen und oben wurden wir mit einer Aussicht belohnt, die wahnsinn war. Bis zur Erdkrümmung konnte man gucken und alles mit Wäldern bedeckt. Nach der 3 stündigen Wanderung haben wir von dem Ehepaar, die sich dort niedergelassen haben, noch ein traumhaftes Essen zur Stärkung bekommen. S war wie im Paradies. Doch auch m Paradies gab es Schlangen und so haben Mama und Papa ihre erste Schlange life gesehen. Zum Glück war sie sschon tod bzw. auf dem Weg zum sterben und deshalb ungefährlich. Ein bisschen gezuckt und versucht zu spucken hat die Copra noch doch ein Worker hatte sie im store room zur Strecke gebracht. Es war ein wirklich schöner Tag.
Auch der Sonntag war sehr schön. Wir fuhren nach Shiwa Ngandu, wo ich mit den anderen Freiwilligen bereits zweimal war und vor einigen Wochen auch die Raffting tour gemacht hatte. Carsten blieb diesmal zu hause, doch Susi begleitete uns wieder.
Die Lwitikila Waterfalls, die wir auf dem Hinweg besichtigen wollten, haben wir leider nicht gefunden, die Straße wurde immer schlechter, so weiter man nach Norden kam und zeitweilig dachte ich unser kleiner Audi schafft die Schlaglöcher nicht, doch es ist ja gute deutsche Qualität und so kamen wir am Shiwa House an, wo wir zu unserem Glück auf Emma trafen, die Tochter des Besitzers, die uns vor der Boots tour schon rumgeführt hatte und so zeigte sie uns auch dieses Mal das alte, schöne und historische Haus, bevor wir weiter nach Kapishija fuhren, in die Hotsprings.
Charly (der Besitzer vom Shiwa house) gab uns noch den Tipp, dass die Wildtiere unten am See seien und man sie gut sehen könnte. Er erklärte uns den Weg und so nahmen wir statt die offizielle Road die inoffizielle.
Unser „offroad Audi“ wurde auf seine wohl härteste Probe gestellt, die Landschaft war wunderschön, doch Tiere sahen wir leider nicht. Die Hotsprings waren zu Mama und Papas Überraschung wirklich heiß.;) Aber sehr schön und entspannend. Lange blieben wir allerdings nicht, denn um 16h mussten wir ja definitiv wieder zurück sein: Deutschland gegen England. Mit dem Anpfiff fuhren wir auf den Hof und Lutz haus füllte sich mich vielen Deutschen, einem Franzosen und zusammen mit Phoebe zwei Sambier.
Der Abend war dann aber noch genialer, als das Spiel. Ja, das geht wirklich, denn Papa hatte nicht nur viele Fotos/Videos von zu hause und die neuste (also aus den letzten 10 Monaten) Musik mitgebracht, sondern auch noch eine Folge Grey`s Anatomie mit Privat Practice im Anschluss. Wow war das aufregend zu gucken. Die Fotos von Familienfesten, Schneemassen und Videobotschaften hatte ich in chalabesa schon geguckt. Unglublich, wie sich o manche verändert haben und so viel Schnee, ist noch immer etwas unreal für mich. Es ist eine Menge passiert in den letzten Monaten. Wahnsinn.
So ging es am Montag dann in den Urlaub. Die erste Woche haben wir mein zu hause erkundet, die zweite Woche wollten wir Sambia erkunden. So fuhren wir morgens los, um nach Livingstone zu fahren, ca. 1300km also von Norden nach Süden. 12Km hinter Mpika habe ich allerdings das zweite Mal die Heckscheibe verloren. Der Kleber hatte sich nicht mit den Materialien verbunden, da er mit Plastik nicht zusammen wirkt. So hatten wir zwar die Spanngurte noch drum, doch durch den Wind, zerbrach sie in der Mitte und ein Stück flog davon.
Auch diesmal ist nichts passiert, außer ein erneutes Loch im Kofferraum. Wir fuhren also wieder zurück in die Diozöse, zur Werkstatt. Papa hatte dann die Idee, statt wieder Plexiglas doch ein Stück Metall draufzunageln. Gesagt getan und bis zum Miittagessen hatten wir eine Panzerplatte auf unserem Auto drauf. Diesmal hielt sie aber. Etwa verrostet ist sie nach einer Woche, doch winddicht und ohne Probleme. Ein special Car;)
So fuhren wir erst nach dem Mittag los und wie bereits schon öffters erwähnt inzwischen, schafften wir auch an dem Tag nicht die ursprünglich geplante Strecke bis nach Lusaka, sondern machten unseren Stop schon im Forest Inn, von wo aus wir am nächsten Tag dann durch fuhren bis nach Livingstone. Eine anstrengende Fahrt, die auf den letzten 40km nochmal so richtig ungemütlich wurde, da es auch nach 2 Jahren Bauzeit noch immer keine richtige Straße gibt und man 40km auf Holpperpiste, mit Schlaglöchern und ohne Asphalt fährt. Macht nicht wirklich Spaß, wir waren froh endlich da zu sein.
Am nächsten Tag gingen wir zunächst in die Stadt. Mama kam zu dem Entschluss, dass ihr deutsche Märkte doch lieber sind, bevor wir dann zu den Victoria Waterfalls fuhren. Für mich war es ja bereits das zweite Mal, da ich mit Anna im Dezember schon dort war, doch nun weiß ich, dass es wirklich wahr ist, was in den Reiseführern steht: Die Fälle verändern sich je nach Jahreszeit. Im dezember konnte man ohne Probleme die Fälle sehen, die hoch, breit und beeindruckend waren, doch nach der Regenzeit jetzt im Juli, war es der Wahnsinn. Mit was für einer Macht das Wasser darunter fällt. Wo im Dezember noch oben auf den Fällen Menschen gebadet und spazieren gegangen sind, war nun solch eine Strömung, dass man nicht mehr hätte stehen können.
Auch gegenüber von den Fällen, von wo man das Wasser runterfallen sieht, war es komplett anders. Im dezember sind wir entspannt dort langgegangen. Nun war die Gischt so stark und hoch, dass wir innerhalb von Sekunden plitschnass waren und die Falls kaum sichbar waren. Ein unglaubliches Erlebniss. Papa wollte dann mit einem der Affen noch ausdiskutieren, wer stärker ist, doch Mama und ich konnten ihn davon überzeugen es zu lassen. Mama war fassungslos, wie Menschen sich tatsächlich freiwillig von der Grenzbrücke stürzen können, wir hatten nämlich Glück und haben 4 Sprünge sehen können. Natürlich am seil gesichert;)
Ein toller Tag, der durch ein Essen bei „Olga`s“ noch seinen Höhepunkt erreichte. Super lecker mit Tiramisu zum Nachtisch. Ja, Wir haben es uns schon gut gehen lassen und alles vom Buschleben, bis zum Luxushotel mitgenommen.
Der nächste Tag sollte ein ganz besonderer werden. Wir hatten eine Safari in den Chobe Nationalpark in Botswana gebucht. Um 7h ging es los. Auf einen Pickup waren Bänke geschraubt worden und dort saßen wir oben drauf. Bei 100kmh weht ein ganz schöner Fahrtwind und morgens ist es hier im „Winter“ auch noch nicht wirklich warm. Das Abenteuer begann.
Grenzübergang war ein kleines Boot für 15 Leute, das hin und her pendelte. Mich fasziniert es immer wieder, wie unterschiedlich das Leben n zwei Ländern sein kann. Nur wenn man ein Fluss überquert, sehen die Menschen anders aus, sind anders organisiert, Kleiden sich anders und es ist sofort offensichtlich, dass mehr Geld da ist und eine andere Bildung, als in Sambia. Unglaublich. Und das obwohl beide British waren und kurz nach einander unabhängig wurden. Entwicklung wird von Menschen geprägt.
Zu nächst ging es auf ein Boot. Auf dem River fuhren wir an Hippos, Krokodilen und vielen Vögeln vorbei, sahen zu wie eine Büffelherde den Fluss durchquerte und sahen sogar drei Elefanten schwimmen. Die Natur hat wirklich unglaubliche Sachen geschaffen. Dass so schwere Tiere schwimmen können, hätte ich nie gedacht.
Nach einem grandiosen Mittagessen ging es dann auf einen Game Drive, also wieder ab auf unseren umgebauten Pickup- diesmal zwar ein andere aber der Stil war der selbe- und ab in den Park. Wir hatten Glück und sahen so viele Elefanten, dass man es kaum beschreiben kann. Beim trinken auf dem Fluss, überqueren der Straße und genießen von einem Matschbad. Dazu noch viele andere Tiere, bevor es mit dem Boot wieder rüber nach Sambia ging.
Dort kam dann die Überraschung: Unser Fahrer, der uns eigentlich abholen sollte von der Grenze, hatte eine Panne. Da es langsam Dunkel wurde und wir wirklich keiine Lust hatten, die Nacht an der Grenze zu verbringen, machten wir bei einem anderen Hostel etwas Druck und der super geniale Fahrer erklärt sich bereit, uns mitzunehmen. So musste ich allerdings auf Papas schos. Vor 20 Jahren war ich wohl definitiv leichter. Nach 2 Stunden Fahrt und bangen bei jeder Polizeistation, einem witzigen Kampf zwischen deutschen und englischen fussballfans;), siegen wir endlich etwas steif aus dem Auto. Papa konnte sich vermutlich noch weniger als ich bewegen, zur Entschuldigung gabs ein Bier vom Chef, doch es hatte sich gelohnt. Und gut gegangen ist ja auch alles.
Afrika wird halt niemals langweilig und für jedes Problem gibt’s eine Lösung- wenn auch manchmal unbequeme oder außergewöhnliche.
So schnell war schon wieder Freitag. Morgens hieß es Sachen packen, einen letzten Stadtbummel durch Livingstone und dann ab nach Siavonga.
Siavonga ist im Süd – Osten von Sambia am Kariba Stausee. Laut Mercedes Carsten ein Paradies und außerdem sind zur Zeit 3 schleusen im Staudamm geöffnet, was nur alle 10 Jahre vorkommt.
Also nichts wie hin. Die Fahrt dorthin hatten wir uns aber anders vorgestellt. Erstens etwas kürzer und vorallem die Serpentinen hatten wir nicht auf dem Zettel. Als es dunkel wurde, haben wir uns dann auch noch verfahren, weil wir den Abzweiger verpassten. Ich glaube, ich war noch nie so froh, anzukommen. Doch wieder lohnte es sich. Von Franzi und Linda hatten wir die Empfehlung für die Lake Safari Lodge und es war genial. Ein super Hotel, dierekt am See, mit Pool und genialem Buffet Abends. Wirklich wie gemacht zum erholen. Der See, der künstlich angelegt wurde, da Simbabwe und Sambia kurz vor der Unabhängigkeit zur Stromversorgung einen Staudamm in den Zambesi bauten, mit dem zwei Stromwerke angetrieben werden. Dadurch entstand ein See, 10Ma so groß wie der Bodensee. Wahnsinn, allerdings, so schön es dort auch ist, auch im negativen Sinne, da durch die Flutung unzählige Menschen zwangs umgesiedelt wurden und unzählige Tiere sterben mussten, da ihre Gebiete plötzlich unter Wasser standen.
Trotzdem sehr interessant und wieder erstaunlich, was für eine Kraft Wasser haben kann.
So hatten wir noch zwei erholsame und wunderschöne Tag mit viel Sonne bevor wir nach Lusaka mussten am Sonntag.
Samstags spielte dann ja wieder Deutschland. Wir plazierten die deutsche Flagge über dem TV in der Bar und guckten mit einigen Sambiern das Spiel. Natürlich waren alle für Deutschland;)
s ist schon Wahnsinn, wie Fussball Menschen verbinden kann, Gesprächsstoff bringt, Hürden abbaut und zusammen feiern lässt. Egal ob 2006 in Deutschland oder 2010 hier in Afrika. Wirklich toll. Ich hoffe, dass ein bisschen was davon zurückbleibt. Nicht nur in Südafrika, sondern auch auf dem Rest des Kontinents.
So ging es gut gelaunt und entspannt am Sonntag nach dem Frühstück nach Lusaka. Erst kam etwas Panik auf, da ich vor lauter Deutschlandfreude den Autoschlüssel verloren hatte. Zum Glück lag er noch auf dem Sofa wo wir am Tag vorher geguckt hatten und so konnten wir losfahren. Papa kaufte am Straßenrand noch seine Trommel. Endlich! Viele Diskussionen und Nerven;) Doch nun wird in der Halle zukünftig nur noch afrikanisch angefeuert.
Der letzte gemeinsame Tag versprach nochmal shopping. Auf dem Acades Craftmarkt mit anschließendem Kaffee und Salat. Genial.
Mama brachte abends ihr Tagebuch auf den aktuellen Stand, Papa und ich saßen mit einigen Deutschen, die bereits in Livingstone im Hostel meine Mitbewohner gewesen waren, zusammen und lernten ein russisches Kartenspiel- erlaubt ist alles;)
Und so kam der Tag des Abschieds. Obwohl wir so viel gemacht haben und es mir schon wie Monate her vorkommt, dass wir in Chalabesa waren, war die Zeit doch recht kurz und verging super schnell. Doch es war sehr sehr schön.
Wir haben morgens noch gefrühstückt- leider ein Reinfall…Ab und an sollte man dem Reiseführer nicht glauben- einen letzten Kaffee und dann ging es Richtung Flughafen.

Für mich beginnt nun endgültig die letzte Zeit in Chalabesa. Am Donnerstag werde ich zum letzten Mal von Mpika abgeholt und den Weg in die Richtung fahren- Ein sehr merkwürdiges und unreales Gefühl. Der letzte Monat hat begonnen.

So sage ich euch ganz liebe Grüße und hoffe es geht allen gut im schönen -hoffentlich sonnenreichem- Sommer. Ganz viel Spaß bei der WM Feier. Ich hoffe ihr werdet alle an mich denken wenn ihr das Finale mit deutschem Sieg feiert;)Ich werde es hoffentlich in Chalabesa guckt.

Liebe Grüße und nochmal DANKE an alle, die die letzten 14 Tage ermöglicht haben!
Eure Franzi

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