Hallo meine Lieben,
Knapp vier wochen Urlaub liegen mal wieder hinter mir. Vier aufregende, abenteuerliche, erholsame, entspannte und schoene Wochen mit einigen nicht so schoenen Erlebnissen und sehr sehr vielen schoenen Erlebnissen.
Es begann alles mit einer Zugfahrt. Da uns alle erzaehlt hatten, dass die TAZARA niemals puenktlich ist und wir nur wartend auf dem Bahnhof stehen werden, kamen Carsten, Susi, Franzi, Lida und ich total entspannt um 23.25h zum Bahnhof, obwahol eigentlich um 23h abfahrt auf den Tickets stand. Und schon war es vorbei mit der afrikanischen Gemaechlichkeit, denn der Zug stand schon da. Also hiess es im Dauerlauf und vollbepackt mit vielen-im nachhinein natuerlich erst realisiert- ueberfluessigen Sachen, den gesamten Zug entlang rennen, denn als reiche Weisse fahren wir natuerlich 1. Klasse. Irgendwann fuhr der Zugdann los, so dass wir im Zug weiter nach unserem Abteil suchen mussten. Gar nicht so einfach, mit dickem Rucksack und viel gewackel… Und so bezogen wir dann fuer die naechsten 48 std. unser erstes „Hotel“ auf der Reise. Die TAZARA -Eisenbahn. Quer durch Sambia und Tansania, durch wunderschoene und sehr abwechslungsreiche Landschaften, gab es immer was zu gucken. So waren selbst die vier Stunden aufenthalt und warten an der Grenze spannend und lustig. Durch einen Nationalpark, wo es noch eine kleine Safari mit Elefanten, Giraffen, Zebras und einigen anderen gab, natuerlich mit „Chicken, Reis…thats all“ unserem essen 3mal am tag, steuerten wir Dar es Salaam an. Auch wenn jeder nun vermutlich denkt „oh mein Gott, 48std in einem Zug und dann auch noch in einem afrikanischen…“ , wir freuten uns bereits auf die Rueckfahrt, als wir ausstiegen.
Unser Taxifahrer wartete bereits schon auf uns und so dachten wir schon super, hat ja alles gut geklappt, doch man soll den Tag ja nicht vor dem Abend loben, denn wir mussten ja noch in das ca. 70km entfernet Bagamoyo, wo unser Zwischenseminar stattfinden sollte. Das Taxi stellte sich als Kleinwagen raus, mit vier Sitzen. Doch laut Taxifahrer alles kein Problem. Unser erstes von vielen „Hakuna Matats“ auf dieser Reise. Also haben wir uns zu fuenft, + fuenf grosse Rucksaecke, 5 Kleine Rucksaecke und divernsen Handtaschen in das Auto gequetscht. Gestunken und geschwitzt haben wir eh alle, also egal. dachten wir…
Denn wir wollten noch bei der Bank anhalten und dort hat der Fahrer sich leider in das Halteverbot gestelt, wodurch die Polizei auf uns aufmerksam wurde. Als wir nun wieder aus der Bank herauskamen, haben sie auch noch gesehen, dass wir 5 Perosnen waren. Also zwei Straftaten, a 50 000 TSH so rund 25 Euro. Da der Fahrer kein Geld hatte, sollten wir unserem „Freund“ doch helfen und fuer ihn bezahlen meinten sie. Nach einigen Diskutieren, wo uns das erstemal ziemlich deutlich gezeigt wurde, dass mit Frauen nicht geredet wird, sondern nur mit dem Mann, Also mit Carsten, haben wir sie dann so weit runtergahndelt, dass wir „nur“ einmal 50 000TSH zahlen mussten und dann weiterfahren durften.
Eine unbequeme Fahrt folgte und als der Fahrer meinte, wir haetten Bagamoto jetzt erreicht, wollte ich mich gerade freuen, als es kanllte und unser Reifen geplatzt war. Also hiess es aussteigen und warten, bis ein neuer Reifen organisiert war. Tja, fehlte leider dann nur noch der Wagenheber und es hat wieder etwas gedauert, bis wir endlich weiterfahren konnten. Um ca. 1h kamen wir dann endlich und total geschafft in unserer Unterkunft fuer die naechsten 8 Tage an.
Bagamoyo ist direkt am indischen ozean und wunderschoen. Ein kleines Fischer- und Kuenstlerdorf, das frueher -zur Kolonialzeit- mal sehr bedeutend war, heute aber eher verschlafen, mit einem ganz eigenen Flair ist. Einfach traumhaft.
Waehrend des Seminars hatten wir immer wieder Zeit durch die Gassen zu bummeln, am Strand zu liegen und zu shoppen. Wir haben eine Stadtfuehrung gemacht- schliesslich war es mal die Hauptstadt von Deutsch-Ostafrika:)
Einen Abend waren wir in der Kunsthochschule, die wohl weltweit ziemlich beruehmt und beliebt ist bei Kunststudenten und wo internationale Studenten sind. An dem Abend gab es eineTanz- und Gesangsauffuehrung, von einer sambische,norwegischen Kooperation und es war wahnsinnig schoen und total interessant.
Leider bekan der einen starken Daempfer, als Susis Tasche geklaut worden ist. Die Tasche selbst hat sie zwar unter einem Stuhl wieder gefunden, doch natuerlich leer und so war ihr Geld, das Handy, der USB-Stick, ihre Kamera und ihr Portmonai mit einigen anderen Sachen alles weg.
Auch unser letzter Abend vom Seminar wurde von einem negativ Erlebniss ueberschattet, als einige Freiwillige vom Strand zurueck kamen und berichteten, dass sie ueberfallen worden sind. Zum Glueck ist keine von ihnen verletzt worden und es sind „nur“ alle Sachen weg. von der einen wurden sogar die Schuhe mitgenommen. Solche Ereignisse haben mir mal wieder gezeigt, das sman auch in einem Dorf, dass so friedlich erscheint, wie Bagamoyo, nicht sicher ist und immer drueber nachdenken muss, ob man etwas tut und wie sicher man wirklich ist, auch wenn einem die Situation total sicher und harmlos erscheint. Doch ich war zum Glueck nicht dabei. geschockt hat es uns alle trotzdem und die Tage danach sind wir doppelt vorsichtig durch die Strassen gegangen. Auch auf Sansibar.
Nach einer langen bzw. kurzen Nacht, ging es dann am nächsten Tag nach Sansibar. Unser richtiger Urluab konnte beginnen. Nach einer Busfahrt nach dar es Salaam und einer Schifffahrt, die ich dank Travelsicktabletten und Schlaf gut überstanden habe, kamen wir in Stone Town an und haben auch gleich in dem ersten Hotel für zwei nächte ein Zimmer bekommen.
In der Zeit, in der wir da waren, war auch gerade das „sauti za Busara“- Festival, ein Ostafrikanisches Musikfestival für 5 Tage und somit war natürlich vieles auch ausgebucht. was wir zwei tage später erleben sollten, als wir ein neues Hotel gesucht haben und arge Probleme bei einem Bett hatten. Doch wir haben immer ein Dach über den Kopf gehabt. Und in einigen Hotels gab es sogar einen generator und fliessend Wasser.
Sansibar hat seit Dezember keinen Strom mehr, da eine Leitung defekt ist und die Regierung dies ausnutzt, für den Wahlkampf Ende des Jahres. Es ist unglaublich, was die Menschen alles hinnehmen und wie ruhig sie bleiben. 3 Monate kein Strom. da nutzen sie eben die generatoren. Wir haben vorallem durch den Lärm der Generatoren gemerkt dass es keinen strom mehr gibt und dadurch, dassa es kein kaltes Bier gab bzw. kaltes Bier teurer war… Und die Ventilatoren gingen nicht. Was bei über 40C ganz schön anstrengend ist…aber naja, aus dem schwitzen sind wir eh nicht mehr rausgekommen bei so viel Sonne.
Anfangs waren wir erstmal 5 Tage in Stone Town, der größten und „wichtigsten“ Stadt auf Sansibar, die schon sehr alt ist und sehr von den arabern geprägt ist. die Stadt ist wunderschön, mit vielen kleinen Gassen und Dachterassen. Einfach Traumhaft.
Von da aus haben wir eine SpiceTour gemacht. Auf der Tour ging es zu den verschiedenen Gewürzfarmen der Insel. Wir konnten uns angucken, wie Gewürze wachsen, wie sie geernetet werden und durften sogar Früchte und Gewürze probieren. Mittgas ging es zum Lunch in ein kleines Dorf, wo wir auf dem Boden, leckeren Pilau und Chicken gegessen haben. Anschliessend ging es dann zum Baden in eine kleine Bucht, die wunderschön paradiesisch war.
Es war ein wunderschöner, sehr interessanter und leckerer Tag. Ansonsten waren wir ganz viel shoppen und uns die Altstadt angucken. Einen abend waren wir auf dem Festival, was super interessant und ein richtig netter abend, mit viel tanzen und netten Menschen war. Abends haben wir immer auf dem Nachtmarkt am Strad gegessen, wo es Seafood, Sansibarpizza und super genialen Zuckerrohrsaft gab. Himmlisch. Vorallem mit der Kulisse und der Atmosphäre, die durch die Öllampen und Kerzen nochmal viel schöner war.
Insgesamt war Stone Town mal wieder ein ganz anderes, aber sehr schönes Gesicht von Afrika, das durch die verschiedenen Einflüsse , arabische, muslinische, Touristenangebote und suahelieinflüsse, richtig multikulti und wunderschön und interessant wirkt.
Nach einigen Tagen Stadt sind wir dann an die Ostküste gefahren, um noch ein wenig entspannten strandurlaub zu verbringen. Von Reena, einer Deutschen, die wir in einem Cafe in Stone Town kennengelernt hatten, hatten wir die Adresse von einem Hotel in Bwjuu. Das Hotel war wie ein kleines Village aufgebaut, mit einem großen Restauran, einem Platz mit Hängematten und vielen kleinen Hütten zum Schlafen drum herum. Wunderschön und da wir die einzigen Gäste waren, wurde uns jeder wunsch erfüllt, wir durften entscheiden, wann der Generator laufen soll, was wir zum Abendessen haben wollen und wann unser Zimmer gereinigt werden soll. Richtig entspnnter Urluab. Einen tag sind wir zu einem Strand, zwei Dörfer entfernt gefahren, der zwar schön war, jedoch wurden wir die meiste Zeit von Kinderscharen belagert, die wirklich keinerlei Distanzgefühl mehr hatten und es war nicht mehr angenehm dort zu liegen, wenn immer jemand neben dir „Mzungu“ ruft oder Money bzw. uns mit sand beworfen hat… Also sind wir wieder zurück und haben unseren Ausflug unter nett abgebucht, mit Sonnenbrand auf dem Bauch und einer lustigen Fahrt im Dalla- Dalla, (kleinen Minibussen).
Am nächsten Tag wollten wir dann mal nichts tun und haben uns nach dem Frühstück mit unseren Büchern oder MP3-Playern in die Hängematte oder in die Leseecke von Restarant gesetzt.
Tja und dann kam unser wohl grösstes Abentuer der Reise: Ich schaute kurz hoch und sah ganz viel Rauch. Ich schaute das nächste Mal hoch und meinte total entspannt zu Carsten“ Guckmal, ich glaub das Dach brennt“ und dann ging alles auch schon ganz ganz schnell.
Die Dächer waren alle aus getrockneten Bananenblättern und so stand das Restaurant schnell komplett in Flammen. Wir haben noch schnell geholfen so viel wie möglich an Möbeln und sonstigen Sachen rauszuräumen, bis ich die Idee hatte, vielleicht auch mal unsere Sachen aus den Hütten zu holen. Gerade noch rechtzeitig, denn innerhalb kürzester Zeit standen mehrer Hütten in Brand und wir hatten gerade noch Zeit alle Sachen rauszuholen. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie schnell ich in der lage bin, meinen Rucksack zupacken. und was da alles reingeht, obwohl ich nur gestopft habe.
Tja, zum Glück ist alles gut gegangen. Den Grund für den Brand weiß man nicht. Es gibt wilde Spekulationen aber naja. Mir ist mal wieder klargeworden, wie gut wir es in Deutschland haben, weil der Brand vermutlich zu löschen gewesen wäre, doch da kein Strom da war, ging die Wasserpumpe nicht und damit kam aus dem Schlach nichts raus und die Feuerwehr kam ca. 30min also als alles schon vorbei war und dann war auch ihr wasser leer, sodass sie eigentlich nichts tun konnte. Unsere Sachen haben wir alle behalten können, bis auf Carstens Handy, sein MP3-Player und mein kuschel- Kissen hat zwar überlebt aber so über gestunken, dass es dort bleiben musste…Hauptsache wir sind gesund und die wichtigsten Sachen sind da.
Nach dem Brand hieß es natürlich wieder umziehen. Und dank Reena und einer österreicherin, haben wir im nachbarhotel schnell Asyl gefunden. Ebenfalls ein wunderschönes Hotel. Und das beste: Es gab sogar Nutella zum Frühstück. Ihr glaubt gar nicht, wie ich mich morgens total verschlafen freuen kann und wie schnell ich hellwach sein kann. es war ein traum. abends gab es dann super genialen Oktupus (wird das so geschrieben?) und Cocktails. Also alles in allem haben wir sogar glück gehabt, in dieses neue Hotel zu dürfen.
3 Tage sind wir noch dort geblieben, bevor wir zurück nach Stone Town gefahren sind. Auf der Taxifahrt wurden wir dann mal wieder übers Ohr gehauen und mussten statt wie abgesprochen 5000TSH jeder 13000TSH zahlen. Tja, die blöden Mzungutouris mit denen kann man es ja machen. Mich ärgert es jedes Mal wieder, weil ich völlig hilflos bin und man gegen diese abgezockten Idioten (sorry aber es ist so) nicht ankommt. Man ist halt fremd im Land und die erzählen uns sonst was und am Ende bleibt einem nichts anderes übrig als zumindest noch ein einigermaßen guten Preis auszuhandeln.
In Stone Town haben wir unser erstes Hotel wieder bezogen und fühlten uns mit generator und Dachterasse wieder wie zu hause.
Den nächsten tag haben wir dann ein weiteres Wagnis unternommen. Jetzt schütteln bestimmt viele von euch den Kopf und fragen sich, wie wir uns darauf einlassen konnten, doch diesmal ging alles sehr gut aus und es hat gezeigt, dass es auch (wenn auch wenige) Menschen gibt hier, denen man vertrauen kann. Wir wollten eine Schnorcheltour machen und einen Ausflug zu der Insel mit den riesenschildkröten machen. Auf dem Festival hatten wir einen Mann kennengelernt, der sehr sympatisch war und uns angeboten hatte, er würde uns mit seinem Boot fahren. Nach einigen Tagen überlegung haben wir dann eingewilligt und so war unser letzter Tag auf Sansibar eine wunderschöne Bootstour, mit Stop bei den Riesenschildkröten, Lunch am weißen Sandstrand und schnorcheln im Reef. Traumhaft. Leider war das Wetter an dem Tag nicht ganz so gut, so dass der Wellengang ziemlich heftig war. die kleine Barkasse wurde hoch und runtergeschaukelt und ich wurde gleichmal seekrank…Das Meer ist halt doch nicht so mein Freund, zumindest nicht oben drauf. aber das Schnorcheln -durch die Wellen super anstrengend- war traumhaft und vorallem der Besuch auf der Insel war toll. Es hat sich also gelohnt und Mohammed -unser Bootskapitän- hat sich rührend um uns gekümmert, Annanas für uns zubereitet und uns jeden Wunsch erfüllt. Ja, es gibt auch gute Menschen, es ist nur schade, dass man das so oft vergessen muss, weil man so wenigen Menschen trauen kann, besonders in den Tourigebieten.
Tja und dann ging es wieder zurück nach Dar es Salaam, wo wir noch 3 Tage verbringen wollten. Leider ist Linda bereits in Stone Town krankgeworden und auch Franzi ging es dann in Dar nicht mehr gut, so dass wir es eher ruhig haben angehen lassen. wir waren zusammen auf dem Stoffmarkt und susi, Carsten und cih haben dann zu fuss noch die Stadt erkundet, die so friedlich wirkt- heißt ja schließlich auch „Hafen des Friedens“- so multikulti ist und teilweise richtig hübsch ist. Am nächsten tag mussten wir uns dann von Franzi und Linda verabschieden, weil die zwei mit dem Flieger zurück nach Sambia geflogen sind. Carsten, Susi und cih hatten noch zwei Nächte und einen Tag in Dar bevor es mit der TAZARA zurück ging. Wir waren noch ordentlich shoppen, haben eine Rundtour mit dem Dalla-Dalla gemacht, haben die vielen kleinen Imbisse an den Straßen ausgetestet und die Stadt ein bisschen angeguckt. vorallem den genialen Supermarkt, den wir ja in Mpika oder gar Chalabesa nicht haben und der uns als wahrer Luxus erschien.
Die Zugfahrt zurück ging extrem schnell und problemlos. Als wir zum Bahnhof kamen, wurden wir zu „first class louge“ gemacht. total durchgeknallt, ein klimatisierter Raum mit überwiegend weißen. komisches Gefühl, da drin zu sitzen. Der Zug kam pünktlich, einsteigen verlief problemlos und wir fühlten uns gleich wieder heimisch.
An der Grenze haben wir dann festgestellt, dass wir ca. 12stunden früher als geplant ankommen werden. total merkwürdig und etwas traurig waren wir auch. wir wollten doch Zugfahren:) Aber es war auch sehr sehr schön endlich wieder daheim zu sein und ich freu mich nach diesem abenteuerlichen und sehr sehr schönen Urlaub auch wieder auf Chalabesa.
Dort geht es morgen früh um 5h dann hin. Ich bringe gleich Besuch mit, da Dr. Müller und seine Frau (ein deutscher Arzt aus Chilonga) für einen Tag mitkommen und abends kommt dann das Team von Medical Air, so dass das Wochenende noch Action sein wird, bevor ich dann motiviert und voller Freunde am Montag wieder mit der Abeit und vielen kleinen Projekten, die ich nun beginnen will, starten kann.
Wann ich wieder in die Stadt komme, kann ich euch leider noch nicht sagen. ich denke, ich werde erstmal wieder ein paar Wochen in Chalabesa bleiben und dann mal gucken, wie es passt.
Ich hoffe es geht euch allen gut und schicke euch ganz liebe Grüße.
Bis bald Eure Franzi
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