Hallo ihr Lieben,
Nun liegt mein letzter Urlaub-zumindest ausserhalb von Sambia- hinter mir und ich hab mein neues Traumland gefunden.
2 Wochen Namibia. Es war wunderschön.
Nachdem Susi und ich uns Donnerstags etwas kurzfristig entschieden hatten nicht wie geplant Montags oder Dienstags loszufahren, sind wir schon am nächsten Tag Richtung Süden los. 10 Stunden Busfahren nach Lusaka -überraschenderweise ohne Proleme- dann 3 stunden später weiter nach Livingstone. Diesmal zum Glück die Buisnessclass. Die Weißen leisten sich ja Luxus in Afrika. Also waren die nächsten 7 Stunden etwas bequemer. In Livingstone haben wir uns dann eine Nacht im Hostel ein Bett gegönnt, bevor wir Sonntagsmittags dann weiter nach Windhoek gefahren sind. Bereits kurz nach der Grenze kam die erste überraschung: Es gibt keine Schlaglöcher mehr. perfekte Straßen, sogar mit Straßenmakierungen. Wir waren restlos begeistert. Im schönen Doppeldeckerbus, nach europäischen Standard, konnten wir die Fahrt durch die schöne Landschaft geniessen. ich war jedoch auch froh muss ich zugeben, als wir dann anch knapp 21 Stunden endlich in Windhoek ankamen. Irgendwann macht es sogar im Luxusliner kein Spaß mehr Bus zu fahren, obwohl ich am Anfang noch zu Susi meinte sie soll mich dran erinnern, wenn ich anfange den Bus als nervig oder unbequem zu bezeichnen. 🙂
Dann waren wir in Windhoek. Die Hauptstadt der ehemaligen deutschen Kolonie ist noch immer sehr deutsch. Bereits im Vorfeld hatten uns Father Thomas und Lutz vom „deutschen Namibia“ erzählt. So ganz hatten wir es nicht geglaubt, doch spätestens als ich auf dem Weg zum Hostel an der „Deutschen höheren Privatschule“ vorbei kam, wo weiße Kinder auf dem Sportplatz auf deutsch sich unterhielten, war klar, es ist deutsch. Der Torwächter hat uns dann den Weg auf deutsch erklärt und ich war völlig verwirrt.
Windhoek ist wunderschön. Es gibt viele alte Gebäude, die oft noch von den Deutschen stammten und die Stadt ist etxrem sauber, was aber wie wir später erfahren haben an einer Kampage liegt, die von der Bundesregierung seit einiger Zeit betrieben wird. Das Konzept ist so ähnlich wie „Deutschlands schönste Satdt“, einem Wettbewerb von Schulen und Gemeinden, die Umgebung sauber zu halten. In Namibia trägt es erste Früchte und Das Land macht einen sehr sauberen und gepflegten Eindruck. Hätte ich nicht sicher gewusst, dass ich in Afrika bin, ich hätte es nicht mehr geglaubt.
Nachdem wir spontan beschlossen hatten, am nächsten Tag auf eine Wüstensafari zu gehen. – Schließlich hatten wir ja noch keinerlei Pläne, was wir während der nächsten 2 Wochen im Land machen wollen, spontanreisen ist in afrika eh am sinnvollsten, denn Pläne ändern sich- sind wir das erstmal in einen Supermarkt gewesen.
Ich kann nur so viel sagen: Ich weiß jetzt wie es im Schlarafenland ist. Es gab ALLES!!! Ihr lacht jetzt vermutlich, doch nach 8 Monaten ohne Kinderschokoloase war es ein wahres Heighlight. Knorrsuppentüten, Käse, Schwarzbrot, Salatdressing. Unglaublich. Susi und ich waren zunächst mal völlig überfordert. Das hat auch noch ein wenig angehalten. Am Vorletzten Tag habe ich zu Susi gesagt, dass ich nun langsam wieder ohne Reizüberflutung durch einen Supermarkt gehen kann. Es ist wirklich faszinierend, was man alles vermisst bzw. was einem alles affällt, wenn man es lange nicht hatte.
Am Dienstag ging es dann auf Camping- Wüsten- Safari. In einem Truck fuhren wir nach Sussusvlei. gestartet in Windhoek konnten wir bewundern, wie die Landschaft sich veränderte und es von Stadt zu grünen Bergen überging und dann immer weniger grün und immer weniger Gras war, bis es irgendwann nur noch Sanddünen waren. Anders als erwartet war die Nacht in der Wüste nicht kalt, passiert ist auch nichts. alle haben es gut überstanden. So ging es dann am nächsten Morgen extrem früh los. Sonnenaufgang auf der Düne 45. Das bedeutet jedoch: 4.30h aufstehen. Was tut man nicht alles um der Natur zuzugucken. Wer noch nie auf einer Düne war, macht sich kein Bild, wie anstrengend es ist dort hochzukommen. Ich weiß jetzt mit Sicherheit, dass von meiner Kondition nichts mehr vorhanden ist. Fix und alle war ich als ich endlich oben war. Zwischenzeitlich kurz vor dem aufgeben, doch wann wird man mal wieder die Möglichkeit haben auf einen riesigen Sandberg zu wandern. Und, der Sonnenaufgang hat sich gelohnt. Es war wunderschön. Nach der „Bergtour“ und einem Frühstück mitten in der Wüste, haben wir uns dann aufgemacht zu einer 2,5 stündigen Wanderung durch die Wüste zu einem Ort, den seit 400Jahren kein Wasser mehr berührt hatte. Die Bäume dort waren schwarz, da sie inzwischen abgestorben waren. In der Wüste regnet es zwar zwischen November und März ab und an, doch ist der Durchschnittswert bei ca. 80mm im Jahr. Der Ort mit den toten Bäumen, ist von Dünen umgeben, die jegliches Wasser von den entstehenden Bächen und Flüssen abhalten. Daher seit so langer Zeit trocken. Die Wanderung ging über 2 weiter (zum Glück nicht so hohe) Dünen, vorbei an Antilopen, Gudus und Springböcken. Ich konnte nur staunen, dass dort noch Pflanzen wachsen und Tiere leben können. Es ist doch erstaunlich, was die Natur alles schafft, wie anpassungsfähig Lebewesen sind.
Nach einer weiteren Nacht im Zelt, ging es dann zurück nach Windhoek. Eine lange Fahrt, die doch nie langweilig wurde, da draußen immer was zu sehen war. Affenfamilien die am Straßenrand saßen, Giraffen in den Bäumen und Landschaften so weit das Auge reicht.
Es war eine anstrengende Tour die sich doch mit Sicherheit gelohnt hat.
Wie blieben wir nur eine Nacht in der Hauptstadt. Am Freitag nahmen wir wieder unseren Luxusliner von Intercape und fuhren an die Küste.
Bereits die Einfahrt nach Swakopmund war ein Erlebnis, denn es ist eine richtige Wüstenstadt, direkt am Meer. Stundenland durch die Wüste und plötzlich kommt eine Stadt, hinter der das meer liegt. unbeschreiblich diese Gefühl, so viel Leben und Luxus hinter den Dünen zu finden.
Swakopmund wird auch „little Dortmund“ genannt. der wirklichen grund habe ich nicht herausgefunden. Carsten hat mir hinterher erzählt, dass beide Städte eine Hansa Brauerei haben. Vielleicht ist das der Grund. Mich hat die kleine Stadt eher an einen Ostseebadkurort erinnert. Es gibt so viel deutsches dort, dass man denken könnte, man ist in Deutschland. In der Buchhandlung wird man begrüsst mit „kann ich ihnen helfen“ oder ein „Sahne zum Kuchen oder ohne“ im Cafe mit echtem Kaffee und in der Bäckerei und Konditorei gab es Swarzwälderkirschtorte, dunkle Brötchen und Laugenbrezeln. Total absurd und doch toll all das mal wieder zu genießen. Nachdem wir dann auch noch ein Kino gefunden hatten, in dem Holiwoodfilme gespielt werden und Popcorn mit Pudezucker verkauft wird, waren wir restlos glücklich. nun weiß ich wieder bescheid:) vermutlich liefen dort die Filme wie in Deutschland vor 3 Monaten, doch für uns war es zivilisation und etwas ganz besonderes.
Am Sonntag haben wir uns dann aufgemacht nach Walvis Bay. Doch Samstagabend gab es noch etwas wo ihr euch jetzt alle kaputt lacht: Wir haben unsere Wäsche in die Waschmaschine gegeben. Leider war in der Wäscherei so viel los, dass wir einen Tag warten mussten, daher haben wir dann am Sonntag auf der Bootstour von Walvis Bay aus ganz schön gefroren. Es war bewölkt und eh ziemlich kalt an der küste und alle unsere Klamotten ja in der Waschmaschine:) Doch das war es wert. Sowohl die Bootstour als auch die sauberen Sachen.
Die Straße nach Walvis (ca. 30km von Swakopmund aus) führt direkt zwischen Wüste und meer entlang. Rechts meterhohe Wellen und links abselute Trockenheit. Die Bootstour war schön. Wir hatten ein Boot mit 4 Männern aus Österreich, die ich leider gar nicht verstanden habe. ..Das ständige Nachfragen war mir irgendwann etwas peinlich.Doch Pelikane, Robben auf und unterm Boot, Delfine und Möwen waren eh besser als Konversation:)
Da es so extrems kalt war – ich bin auch keine Kälte mehr gewöhnt und da waren 15C schon zum zittern-sind wir anschließend zum aufwärmen schnell ins Hostel und dort wartete eine ganz besondere Überraschung. Unsere Wäshce war nicht nur Waschmaschinen sauber, nein. Sie war sogar im Trockner. Die Handtücher rochen gut und alles war so schön weich. da hab cih sogar gleich wieder vergessen, das viele Sachen eingelaufen sind. Aber ich kann sie ncoh anziehen deshalb war die Freude viel zu groß über die weichen Handtücher nach einer heißen Dusche. Anschließend ging es dann mal wieder im Kino, wo wir die Tage noch öfter waren (nur 5 Mal:)) Allerdings auch mal in Windhoek. Nun reicht es auch wieder für die letzten 3 Monate:)
Nach einigen deutschen Tagen in Swakopmund, wo wir ausgibig Frühstück mit dunklen Brötchen, sämtliche Kaffeearten und Buchhandlungen genossen haben, ging es wieder zurück nach Windhoek. Da schon alle Läden zu hatten (17h ist Feierabend dort) nicht so richtig typisch deutsch aber irgendwas muss ja noch afrikanisch sein… waren wir „gezwungen“ ins Wirtshaus einzukehren. Es war der wahnsinn. ich hab sogar Pfannkuchen mit Eis und Sahne bekommen. Der Himmel auf Erden.
An unserem letzten Tag in Namibia haben wir dann eine Stadtrundfahrt mit nem richtigen Doppeldeckertouribus gemacht. Der Guide war super fit und richtig nett. Mir hat es eine wunderschöne Stadt gezeigt. Die wirklich so gemischt ist von schwarzuen und weißen Menschen, dass man als weißer dort gar nicht auffällt. Es ist für die Menschen völlig normal und die Menschen leben richtig miteinander. Sie teilen scih Schulen und die Kinder spielen zusammen. Man sieht gemischte Paare- wenn auch nicht so häufig wie gleichhäutige Paare aber ich war schon begeistert und fühlte mich einfach super wohl mal wieder ein nromaler Mensch zu sein und nicht „Die Weiße mit dem Geld“.
Klar gibt es noch immer e einen Unterschied zwischn en den Hautfarben, doch wenn ich Namibia mit Sambia vergleiche, ist Namibia einfach viel viel weiter in sämtlichen Bereichen, von Infrastruktur über Sicherheit bishin zum Gesundheits- und Bildungswesen und es wird viel mehr zusammen gearbeitet, voneinander gelernt. Man muss aber natürlich auch bedenken, dass ich in den Touriorten war und in den beiden großen Städten, wo die meisten weißen Namibier wohnen, die in der zweiten oder dritten Generation dort leben und deren Großeltern oder Eltern aus Deutschland während der Kolonialzeit ausgewandert sind.
Ich fand es besonders interessant mal diesen Unterschied zwischen Sambia und Namibia zu erleben und vorallem diesen Unterschied im Land von den super modernen schönen hübschen Städten und dann die Berge und die Wüste. Trotzdem das Meer dabei. einfach unglaublich.
Freitags haben wir dann mal wieder im Bus verbracht. 22 Stunden bis nach Livingstone. Doch alles ohne Probleme. In Livingstone haben wir dann noch einen super Arbend mit Carsten, Franzi und Uthe (Franzis Besuch aus Deutschland) verbracht, die an dem Tag bzw. Carsten am Tag davor dort angekommen sind und eine Woche Urlaub an den Victoria Falls verbringen. So war es ein richtig guter Abschluss eines wunderschönen Urlaubs. Sonntagmorgen um 6h hieß es dann schon wieder Busfahren. Mit Glück haben wir auch in Lusaka noch den Anschlussbus bekommen und konnten ohne eine weitere Nacht direkt durch fahren.
In Mpika angekommen hatten wir dann ein kleines schlafproblem, da wir in der Diozöse keinen erreicht hatten…Naja, Eine Kollegin von Susi hat uns ganz lieb aufgenommen und extre für uns ihr Bett geräumt. Es gibt wirklich noch richtig richtig liebe Menschen auf der Welt. Ich glaube sonst hätten wir ein größeres Problem gehabt, wenn sie nicht gewesen wäre. Doch so ging alles gut und ich bin heute morgen dann in der Diozöse angekommen, wo cih die nächste Woche noch bleibe, um mir hoffentlich endlichmal einen Job in Deutschland zu suchen und einige andere Sachen hier in der Stadt zu organisieren. .
So meine Lieben, ich hoffe euch geht es gut. Der Frühling sollte ja so langsam bei euch einzug halten. Also genießt die Sonnenstrahlen.
Ich schicje euch ganz liebe Grüße aus Sambia. Nun geht der Endspurt nochmal mit neuem Job und bestimmt vielen neuen Erfahrungen los, doch ich freu mich schon, euch ganz bald alle wieder zusehen.
Bis dahin fühlt euch gedrückt Eure Franzi
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