So ihr Lieben,
Nun meld ich mich nochmal kurz aus Mpika, da es heute nachmittag zurück nach hause geht.
Eine Woche war ich nun hier, seit ich aus Namibia zurück bin.
Die meiste zeit, das muss ich zu geben saß ich vor dem PC und habe ganz fleißig Stellenanzeigen gelesen und Bewerbungen geschrieben. – Also alle die Daumen drücken, dass positive Antworten kommen- doch zwischendurch gab es auch immer zeit für anderes. Denn langweilig wird das Leben in Afrika ja selten, wie ihr wisst;)
Letzte Woche habe ich fast täglich einen Spaziergang zum Schneider gemacht, doch wie alles hat auch das natürlich nicht so geklappt, wie er mir den Zeitraum angegeben hat. Besste Spruch war dann: „Just take a taxi“ „Oh are you paying for me?“ „No, you are Mzungu you have money“ ok, damit war dann mal wieder alles klar…. Doch Am Donnerstag war es dann endlich so weit und ich habe 5 traditionelle Kleider in der Hand gehalten. Sie sind wunderschön geworden, auch wenn die Röcke in meiner Vorstellung anders aussahen. Naja, hübsch sind sie trotzdem finde ich.
Am Abend haben wir dann den geburtstag von einer Schwester gefeiert, die zu besuch in Mpika war. Bei der Gelegenheit durfte ich gleichmal Modenschau laufen, wurde von den Schwestern dann auch noch mit traditionellem Kopfbedeckung versorgt und hatte einen riesen Spaß dabei. Es war ein langer aber sehr schöner Abend, der mir mal wieder gezeigt hat, wie anders die Gemeinschaft der Schwestern hier ist, auch wenn ich meine Schwestern in Chalbesa wirklich gerne habe, so ist es doch immer schön ein Miteinander und gemeinsames Lachen, rumalbern und vom Tag erzählen in Mpika zu erleben.
Am Samstag bin ich dann morgens mit Carsten, Andreas, JB und zwei französischen Freiwilligen, die in Monze (süden von Sambia) arbeiten und mit der gleichen organisation, wie Andy und JB hier sind, nach Shiwa Ngandu gefahren.
Dort waren wir ja bereits Weihnachten schon mit Franzi und Linda.
Auf dem Weg dorthin hatten wir natürlich gleich mal einen Platten. Der kleine Roxy von den Jungs musste auch ganz schön was aushalten mit seinem hohen alter.
Doch nach einer kurzen Pause ginges weiter. Nun mussten wir aber extrem vorsichtig sein, denn ein reserve Rad hatten wir nun nicht mehr.
In Shiwa angekommen sind wir zunächst in das wunderschöne Shiwa house gegangen. Da wir die Woche vorher Charly kennengelernt hatten, den Besitzer vom House, hatten wir glück und bekamen von seiner Tochter Emma eine kostenlose Führung. Es war sehr interessant und wirklich beeindruckend, was die Menschen damals geleistet haben, als sie dieses Haus bauten.
Nach dem Rundgang hieß es dann Wagenheber auftreiben, um die Reifen zu tauschen, da das ersatzrad nun hinten war, jedoch kleiner als die anderen. Mit dem ganzen Gewicht war nicht so dolle, doch ein Wagenheber zu finden stellte sich als schwierig raus. also sind wir erstmal zu den hotsprings gefahren, wo wir uns bei einem schönen heißen Bad und einem lunch aufgewärmt haben.
Und, in Kapyshia fanden wir dann auch von Marc (dem Bruder von Charly) unseren Wagenheber und ruckzuck waren die Reifen einmal getauscht. Der Weg zurück nach Shiwa, wo wir in einem haus schlafen wollten, das Thomas und Lonni in den letzten Jahren gebaut haben, war etwas hektisch, da wir vor dem dunkeln ankommen wollten. Doch Sicherheit der Räder ging natürlich vor und so erreichten wir das Haus erst in der späten Dämmerung. Ohne Strom war dies etwas schwierig, doch machbar ist alles.
Das Haus kann ich gar nicht beschreiben. Ich hatte ein kleines Häuschen erwartet. Dies war eher eine Burg. Der abselute wahnsinn. direkt am See. unbeschreiblich und das mitten im Busch.
Zum Abendsessen gab es gegrillte Wurst und Tomatensalat. Dazu ein Wein. Es wurde ein netter Abend, unter sternenklarem Himmel. Traumhaft.
Am nächsten Morgen hieß es dann zeitig aufstehen. Eine Bootstour wartete auf uns. In der Woche vorher hatten Andy und ich extra die Schlauchboote der Diozöse geflickt und nun hofften wir dass wir kein Loch übersehen hatten.
Und so ging es los. Die ersten Stunden waren fast langweilig, Andy im Einerboot, Carsten und ich im zweier und die drei franzosen im umfunktionierten dreierboot, schipperten über den See auf den Kapyshia river. Krokodile? Ja, angeblich gibt es die hier. Schließlich heißt Shiwa Ngandu „See der royal Krokodiles“. Doch gesehen haben wir erstmal nichts.
Dann wurde die Strömung langsam doller und wir freuten uns auf das erwartete Raffting. Das wäre auch super toll gewesen, währen da nicht die Bäume gewesen. immer wieder hingen wir im Baum, wurden total zerschramt, da wir unter Ästen durchfuhren… Diverse blaube Flecken, Kratzer, ect. etliche Male lagen wir im Wasser, meine Schuhe sind leider auch im Fluss baden gegangen, doch am Ende haben wir uns doch durchgekämpft. Mit wahrer Teamarbeit. Es kommt eben auf den Bootspartner an;)
Kurz vor dem erlösendem geräusch eines Generators, meinte Andy dann plötzlich „nun hab ich eines gesehen“ Ob es wirklich ein Krokodil war oder nicht wissen wir bis heute nicht. doch wie wir am Tag zuvor gelernt hatten: Einfach auf die Nase schlagen;)
Trotz dieses Wissens- das uns vermutlich nicht viel weiter geholfen hätte…- war ich extrem froh, den Generator zu hören, der das House der Kapyshia Hotsprings ankündigte. Völlig nass und fix und fertig gingen wir an Land, um uns erstmal zu stärken, doch auch wenn wir schon 5 Stunden geschafft hatten, unser Ziel waren die Wasserfälle. Also gleich nach einem kurzen Sandwich wieder los. die letzten 2 Stunden. Der zweite teil war deutlich besser. Nun war es wirklich Raffting und nicht mehr im Baum hängen. Der Fluss war breiter und so machten die Stromschnellen auch richtig spaß. Einmal wurde es zwar nochmal brenzlig und ich sah Carsten und mich schon wieder im Wasser liegen, doch diesmal hatten wir Glück- vielleicht war es inzwischen auch Können;) und wir blieben im Boot, wenn auch wieder etwas nass.
Der Blick auf die Wasserfälle hat uns dann belohnt und mit dem transporter ging es zurück nach Kapyshia. Da es inzwischen schon später Nachmittag war und wir ohne Ersatzrad nicht mehr zurück nach Mpika fahren wollten, kauften wir noch ein bisschen Essen fürs Abendbrot und entschieden uns eine weitere Nacht im riesen haus mit leerem Swimmingpool zu verbringen.
Dieser Abend war dann sehr kurz, nach einem Essen, dass wir alle sehnsüchtig erwartet hatten, gingen wir recht bald zu bett und ich habe glaub ich noch nie so schnell geschlafen.
Am nächsten Morgen bin ich dann wie erwartet mit Muskelkater aufgewacht, doch es hatte sich definitiv gelohnt.
Auch der Weg nach Mpika verlief problemlos und so kamen wir pünktlich zum Mittag an.
Die Woche begann dann etwas ruhiger. Abends sind wir alle zusammen essen gegangen und haben so richtig europäisch einen DVD Abend gemacht;)
Es war ein schöner Abschluss von einem wirklich tollem Wochenende, auch wenn wir teilweise ganz schön geflucht haben und ich gedacht hab wir kommen niemals heile an, wenn ich mal wieder im Wasser an irgendeinem Baum hing.
Heute habe ich dann meine letzten Bewerbungen geschrieben, bevor es heute nachmittag mit Sister Marta zurück geht. Ich freue mich auf zu hause, auf Lizy, Wardy, die Sisters und Obye, doch dieses Mal ist es auch etws mulmig im Magen. Ich bin gespannt, wie es für die letzten drei Monate weiiter geht und wo ich einen neuen Arbeitsplatz finden werde.
Doch all das werde ich euch beim nächsten Mal berichten.
Bis dahin wünsche ich euch einen schönen Frühling;)
Drück euch alle und freu mich euch in ziemlich genau 3 Monaten wieder zusehen.
Ganz liebe Grüße
Eure Franzi
P.S. Fotos von der Bootstour und dem Wochenende in Shiw gibt es bestimmt demnächst auf Carstens und Andys Blog zu sehen;) Ich habs leider nicht mehr gechafft welche hochzuladen.
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